Im neuen SPREEWÄLDER erfährt man, warum das so ist
Vor vielleicht 20 Jahren kam die Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mit der Idee zu uns, dass wir doch gemeinsam ausbilden könnten. Damals gab es im Spreewald keine Ausbildungsplätze, ein paar vielleicht, auf jeden Fall zu wenige. Wir konnten da schlecht ablehnen, hatten wir die WIS doch Jahr um Jahr gedrängt, Ausbildungsplätze zu schaffen.
Und so fanden fünf junge Menschen aus dem Spreewald bei uns eine Chance. Vier von ihnen hätten sonst irgendwas gemacht, die fünfte, Anne, wäre nach Saarlouis umgezogen, weil sie dort eine Ausbildung gefunden hatte.
An diese Geschichten war ich erinnert, als wir beschlossen, im aktuellen SPREEWÄLDER über die Ausbildungslandschaft der Region zu berichten. Ehrlich gesagt, war ich skeptisch, was da wohl rauskommen würde.
Die Kolleg*innen schwärmten aus und lernten aufgeschlossene junge Menschen kennen, lebenslustige Auszubildende, begeisterte Praktikanten und selbstbewusste Berufsanfänger. Die Redakteur*innen berichteten von reflektierten Ausbildern und stolzen Betreuern, von vielfältigen Ausbildungsoptionen und beruflichen Perspektiven. Und von Menschen, die Lust darauf haben, diese Optionen und Möglichkeiten zu nutzen.
Ein Begriff, den meine Kolleg*innen häufig von ihren Gesprächspartnern hörten, war „Heimat“. Unverkrampft, ideologisch unbelastet: Heimat als der Ort, wo man leben möchte, an dem man bleiben will, der Zukunft bietet. Damit meinten sie immer Orte im Spreewald, manchmal den Spreewald als Ganzes oder auch die Lausitz. Von Saarlouis oder anderen fernen Orten redete niemand.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Carsten Hagenau.