Ein Einsiedler bekommt Besuch

Information der Genossenschaft – Ausgabe 3 2024

PK hat für die 1956 auch in dieser Ausgabe spannende Geschichten gefunden und präsentiert. Lutz Langer, unser Redakteur für Digitales und audiovisuelle Medien, berichtet von seinen persönlichen Erlebnissen während der Arbeit.

Am Fuß des Ruinenbergs „lebt“ ein Einsiedler, den Sie vielleicht noch gar nicht zu Gesicht bekommen haben, obwohl Sie schon oft an ihm vorbeigegangen sind. Bei mir jedenfalls war das so, und ich wohne quasi direkt nebenan. Was mich und alle anderen achtlos vorbeilaufenden Spaziergänger vielleicht etwas entschuldigt, ist die Tatsache, dass sich der Einsiedler sehr ruhig verhält, er fällt kaum auf. Das soll natürlich kein Vorwurf an den Zurückgezogenen sein, denn er kann sich zugegebenermaßen auch nicht bewegen, dieser Einsiedler. Es handelt sich nicht um eine Person, sondern um ein historisches Gebäude.

Das versteckte Haus befindet sich etwas abseits der Straße „An der Einsiedelei“. Jahrzehntelang stand es leer und verfiel. Klingt traurig und einsam, oder? Ist es auch. Aber es gibt ein Happy End. Fast 170 Jahre (!) war die „Einsiedelei“ nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Die 1956 hat schließlich das Gebäude aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und aufwendig restauriert. Anfang September sollte es erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Uns hat die 1956 mit der Aufgabe betraut, das Event zu organisieren und zu bewerben.

Und so machte ich Mitte August bei einer ersten Begehung Bekanntschaft mit dem Einsiedler, an dem ich so viele Jahre achtlos vorbeigelaufen bin. Schick sah er aus, im italienischen Villenstil mit neuer Fassade, ein spektakuläres Deckengemälde in der ehemaligen Teestube und eine geheimnisvolle Luke im Turm des Gebäudes. Viel Arbeit wurde in die Restauration gesteckt, und das sah man auch, bis in die kleinsten liebevollen Details. Ich war begeistert und mir sicher, dass es vielen anderen genauso gehen würde.

Sehr zuversichtlich planten und bewarben wir also den großen Besichtigungstag am 8. September. Schließlich war es so weit, und es passierte, womit der Einsiedler nach Jahren der Missachtung wohl kaum noch gerechnet hat: Immer mehr Menschen strömten zum Versteck des Einsiedlers, um zu sehen, was man so lange nicht gesehen hat; was man so auch gar nicht hätte sehen können. Dass der Ansturm dermaßen groß sein würde – damit hatten wir, bei aller Zuversicht, nicht gerechnet. Einige Besucher waren bereits Stunden vor der ersten Führung vor Ort, am Ende waren es mehr als 200 Gäste.

Endlich kehrte wieder Leben in das wunderschöne historische Gebäude zurück, neugierige Blick wanderten durch die Räume, jeder Winkel wurde in Augenschein genommen. So viele Jahre gab es keine Verbindung zur Außenwelt. Doch an diesem sonnigen Spätsommertag öffnete sich das einst einsame Haus wieder den Menschen. Nun führt sie kein Einsiedler-Dasein mehr, die Einsiedelei. An diesem Tag ist sie ganz und gar nicht einsam gewesen, sondern ein Ort der Begegnung und des Austauschs.

Ob sich die Einsiedelei über so viel Aufmerksamkeit gefreut hat? Ganz bestimmt. Der Dornröschenschlaf ist jedenfalls beendet. Und jetzt, da das Haus wieder mit frischer Fassade leuchtet, wird es wohl auch nicht mehr so oft übersehen.

Mehr zu diesem ganz besonderen Tag für die Einsiedelei und viele weitere Themen können Sie in dieser Ausgabe von „Information der Genossenschaft“ lesen. Viel Spaß dabei wünscht Lutz Langer.

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Lutz Langer

Als Redakteur für Digitales ist Lutz Langer in unserer Agentur verantwortlich für die audiovisuellen Medien. Er betreut die Social-Media-Auftritte und Websites unserer Kunden und natürlich auch die digitalen Plattformen von PK.

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